Beschaffungssituation in der Elektronikbranche erfordert schnelles Handeln

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Die Lagerbestände wurden hochgefahren.
Die Lagerbestände an Elektronikbausteinen wurden hochgefahren.
Quelle: SMART TESTSOLUTIONS / Fotografie Frei

Die Lieferengpässe auf dem Markt für elektronische Bauteile spitzt sich zu. Jüngst schickte der Daimler-Konzern tausende Mitarbeiter in Kurzarbeit. Auch andere Autokonzerne leiden unter der Krise, die zum einen durch die Corona-Pandemie und zum anderen durch die Blockade des Suezkanals durch den Riesenfrachter "Ever Given" im März ausgelöst worden ist. So hat auch Volkswaren tausende Beschäftigte im Werk in Emden in die Kurzarbeit geschickt, weil Bauteile fehlten. Und Peugeot baut laut Tagesschau bei einem seiner Modelle wieder analoge Tachos ein.

Natürlich bekommen auch wir bei SMART TESTSOLUTIONS die Supply-Krise zu spüren. Dank frühzeitiger Reaktion und des enormen Engagements unseres Einkaufsteams können wir jedoch bislang alle Lieferverpflichtungen erfüllen.

Verstärkter Einkauf seit Januar

Einfach ist das nicht. Bereits im Januar haben wir auf Gerüchte reagiert, die schon Ende 2020 die Runde machten. Bis dahin haben wir eher nach dem Prinzip der Just-in-Time-Produktion gearbeitet. Doch dann entschieden wir uns, im großen Stil einzukaufen und unsere Lagerbestände hochzufahren. Das betrifft vor allem Halbleiter-Bausteine, die auf den CVM-Modulen und den MCM- Baugruppen zum Einsatz kommen, aber auch Litzen, Kontakte und Steckverbinder für die Herstellung von Kabelbäumen und Breakout Boxen.

Wichtiger Partner beim Einkauf waren nicht nur unsere Distributoren, sondern auch unsere Großkunden, die uns hier und da den direkten Zugang zu den Chip-Herstellern verschafft haben. Außerdem sind wir jüngst nach Rücksprache mit unseren Kunden verstärkt auf Broker zugegangen.

Trotzdem gibt es auch bei uns keine Entwarnung: Inzwischen betragen die Lieferzeiten von Halbleiter-Bausteinen 40 Wochen – und sie steigen weiter. Immerhin durchläuft so ein Halbleiter einen sehr langen Fertigungsprozess. Acht Wochen sind da eher die Regel. Der Output kann nicht ohne weiteres gesteigert werden. Hinzu kommt, dass inzwischen nahezu alle Elektronikhersteller die Lage erkannt haben und versuchen, ihre Lager zu füllen. Die Krise verstärkt sich selbst.

Kunden sollten ihre Bedarfe jetzt melden

Für uns bedeuten die langen Lieferzeiten, dass wir frühzeitig planen müssen. So brauchen wir insbesondere bei großen Stückzahlen möglichst bald Informationen über die Bedarfe 2022. Das gilt insbesondere für Produktreihen wie der CVM G5S, deren Bauteile den Qualitätsstandards des Automotive Electronics Council (AECQ) entsprechen müssen. Ist das nicht der Fall, hat unser Einkauf mehr Alternativen zur Auswahl.

Auch im Bereich Kabelbäume/Breakout Boxen machen wir uns je nach Beschaffungslage und den Anforderungen des Kundenprojektes auf die Suche nach alternativen Bauteilen. Inzwischen haben wir die Beschaffung so organisiert, dass wir Kunden wie gewohnt schnell und in hoher Qualität mit Produkten beliefern können.

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